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Teil 5 - Sumatra, 26.02.-21.03.2020

26.02.2020 Belitung

Angekommen im Paradies, oder so ähnlich würde meine Überschrift für einen Bericht über Belitung lauten.

Erreichen kann man dieses Paradies ganz einfach mit einem Gabelflug über Jakarta. Da es nur wenige Taxiunternehmen vor Ort gibt und der Flughafen etwas abseits ist, habe ich vorab über Streettaxi einen Abholservice bestellt. Das erste Mal mit Namensschild am Flughafen abgeholt zu werden, hat schon was 😊 Bei Ankunft in unserer Unterkunft war leider erstmal niemand anzutreffen, bis zwei Damen von der Tankstelle auf uns aufmerksam wurden und uns Eintritt gewährten. Nachdem der Besitzer auch weiterhin nicht auftauchte, gaben sie uns freundlicher Weise eines der vielen Zimmer der Unterkunft. Wie sich später herausstellte, passen die Damen ein wenig auf die Unterkunft auf. Der Besitzer selbst wusste gar nicht dass wir kommen, obwohl über Airbnb längst gebucht und bezahlt wurde. Nun haben wir quasi eine komplette Anlage nebst Open-Air Küche für uns und können uns mal so ganz nach Lust und Laune austoben. Mit Blick aufs Meer

lässt es sich hier sehr gut aushalten. So gut, dass wir den ersten Tag fast nur geschlafen haben und uns lediglich am Abend noch in die Stadt bequemt haben, um meinen defekten Laptop zur Reparatur zu bringen.

Nach dem Aufstehen ging es ein wenig auf Erkundungstour

in den Norden der Insel, wobei wir uns bewusst für diesen Tag nicht weit entfernte Ziele ausgesucht haben, da wir quasi im nördlichen Teil der Insel untergekommen sind und langsam anfangen wollten. Schließlich benötigt man für die anderen Teile der Insel (insbesondere in den Süden und Osten knapp 2 Stunden Fahrtweg für eine Strecke von ca. 70 km). Wenn ich sage, dass mir beim Anblick der sich dargebotenen Kulisse nicht nur der Atem stockte sondern mit die Tränen liefen, weiß sicherlich jeder was ich meine mit „Angekommen im Paradies“. Der Kelayang Beach war der Strand den wir als erstes auf der Insel in Augenschein genommen haben und er hat mich direkt umgehauen.

Puderzuckerweißer Strand, kristallklares Wasser und dazu die atemberaubenden weißen, geschliffenen Felsbrocken, die sich auf natürliche Weise im Meer auftürmen und die Kulisse so surreal erscheinen lassen. Darauf erstmal eine Kokosnuss, den Wellen beim Aufbäumen zuschauen und einfach mal wirken lassen.

Mehr Worte bedarf dieser Schauplatz der Natur nicht und sollte daher selbst besucht werden.

Zweiter Anlaufpunkt, obwohl ich den ersten trotz gräulicher Wolkenfront nicht wirklich verlassen wollte, war Tanjung Tinggi, der ebenfalls mit einzigartiger Kulisse überzeugte.

Wir sind abseits von den übrigen Besuchern über eine kleine Absperrung geklettert und entlang des Strandes gewandert. Gefunden haben wir nicht nur einen verlassenen Mangrovenwald

ondern auch einen kompletten Strand nebst hügeliger Steinlandschaft ganz für uns alleine.

So lässt es sich aushalten.

Nach diesem Farb- und Emotionenspiel fuhren wir am Nachmittag vorbei am Danau Biru

wieder in die Stadt meinen Computer abholen, kochten gemeinsam im Mondschein und erinnerten uns der wundervollen Augenblicke des Tages.

28.02.2020

Für den heutigen Tag haben wir eine Insel-hopping-Tour für insgesamt 500.000 RP gebucht, welche uns die Gärtnerin unserer Unterkunft vermittelt hat. 08:00 Uhr morgens ging es vom Startpunkt am Hafen des Kelayang Beaches bei kräftigem Wellengang vorbei an vielen Felsformationen

und kleineren verlassenen Inseln zur Pulau Lengkuas. Bezeichnend und bereits aus der Ferne unübersehbar der schneeweiße Leuchtturm,

welcher 1882 von den Niederländern während der Kolonialzeit erbaut wurde. Sehr gut erhalten, verbietet die Regierung jedoch diesen zu erklimmen. Mit einem kleinen „Schmiergeld“ hätten uns die Security jedoch hineingelassen, wir haben aber dankend abgelehnt. Der Anblick von unten ist ebenfalls zauberhaft. Zweiter Insel-Anlaufpunkt war Kepayang, die wir quasi einmal umrundet haben und ebenfalls etliche überdimensionale Felsformationen am Strand und Meer bewundern konnten.

Die dritte und zugleich letzte Insel, die wir angefahren sind, war Pulau Kelayang, die uns mit einer weiteren außergewöhnlichen Affenart

und einer Grotte im Inneren der Insel begrüßte.

Wir hätten während unseres Trips auch Schnorcheln können, haben aber beide ausnahmsweise verzichtet, da der Wind so geblasen hat, dass ich wusste auf der Rückfahrt sonst nur frieren zu müssen. Glückseelig erreichten wir am frühen Nachmittag wieder den sicheren Hafen und schlugen uns im Anschluss bei selbstgekochten Spaghetti á la Kathi die Bäuche voll.

Und so liegen sie noch immer faul und froh, einfach so und genießen ihre Ruhe.

29.02.2020 Nachdem wir ja bisher nur die kürzeren Strecken zu Land und auf dem Boot gemacht haben, haben wir uns am heutigen Tag in den Osten der Insel begeben. Pro Strecke muss man hier allerdings mit knapp 100 km rechnen. Das kann durchaus sehr ermüdend sein. Daher haben Joe und ich uns auch beim Fahren abgewechselt. Die Straßen sind aber hier ausgesprochen gut, so dass man zwischenzeitlich mehr als 60 km/h fahren kann. Leider ist der Weg im Inneren der Insel hauptsächlich von riesigen Palmölplantagen gesäumt. Sie sehen zwar imposant aus, aber der Gedanke dahinter lässt diesen dunkel erscheinenden Palmenwald in keinem guten Licht erstrahlen. Erster Anlaufpunkt war eine übermächtige Statur namens wie Vihara Dewi Kwanin, wir waren komplett alleine und konnten so nicht nur die Statue sondern auch jedes einzelne chinesisches Tierkreiszeichen am Fuße der Statur bestaunen.

Weiter auf unserem Weg lag Pantai Burung Mandi. Auch hier an diesem langen Strand, welcher umgeben von hunderten von bunten Fischerbooten ist, waren wir abgesehen von drei Fischer mutterseelenallein.

Weiter unseres Weges folgte der dritte Ort an diesem Tag „Bukit Batu“. Ein ebenfalls verlassener kleiner Strand, den man erreicht, wenn man einen kleinen Wald durchfährt.

Letzte Station und weitere 20 km entfernt lag Pantai Nyiur Mebambai. Im Gegensatz zu unseren bisherigen Anlaufpunkten war dieser Kilometer langer Sandstrand von einigen Familien und spielenden Kindern besucht,

welche mir auch direkt frech ihre nackten Hintern präsentierten. Nach einer kleinen Verschnaufpause und einem Cappuccino später traten wir sodann die Rückreise an. Die hiesigen 100 km fuhren wir jedoch nicht durch das Landesinnere sondern an der Küste entlang. Erschöpft und mit brennenden Hintern haben wir nur noch ein kleines Mahl gekocht und uns ins Bett gelegt. 01.03.2020 Eigentlich hätte dies heute unser letzter voller Tag sein sollen, allerdings wurden wir mit einer Nachricht der Fluggesellschaft geweckt, dass unser Flug nach Padang gestrichen wurde. Somit bestand der Großteil des Tages darin nicht nur den Flug umzubuchen beziehungsweise einen neuen zu buchen sondern auch die folgende Unterkunft in Padang abzuändern und die jetzige Unterkunft zu verlängern. Nach etlichen Querelen haben wir dies jedoch gut gemeistert und konnten den restlichen Tag gemütlich und liegend im Gras verbringen. Da wir den Großteil der Insel bereits gesehen haben und ehrlich gesagt auch keine weiteren 100 km mehr in den Süden fahren wollen, um auch diesen Teil zu besichtigen, haben wir uns entschlossen den letzten, hoffentlich letzten Tag mit Lesen und einfach nur die Seele baumeln zu lassen, zu verbringen. Na ja kurz noch mal raus an die frische Luft tat dann doch ganz gut und so haben wir uns noch mal ein kleines Ziel gesetzt und sind den Berg hoch gekraxelt. Damit sagen wir Tschüss von dieser wirklich wunderschönen Insel, die übrigens genauso groß ist, wie Lombok.

04.03.2020 von Belitung nach Padang Der verschobene Flug ging dann auch pünktlich am Nachmittag von Belitung über Jakarta, wo ich noch einen Arbeitskollegen-Kariem- getroffen habe weiter nach Padang. Mit dem Grab für 150.000 RP haben wir die letzten 45 Minuten Autofahrt zu Brigittes Homestay gemeistert und kamen gegen ca. 23 Uhr in Padang Stadt an. Wenig freundlich wurden wir in der Unterkunft in Empfang genommen. Entgegen dem gebuchten Zimmer, erhielten wir ein Zimmer in einem anderen Haus, einmal quer über Straße. Etwas muffig, aber dafür groß und mit eigener Küche. Am nächsten Morgen haben wir uns mit dem Motorrad verschiedene Sehenswürdigkeiten angeschaut. Zuerst besuchten wir auf Wunsch von Joe den Pantai Air Manis. Einer Legende nach kann man dort den versteinerten Malin Kundang sehen, welcher in ganz Indonesien bekannt ist.

Die Geschichte besagt, dass Malin, ehemals ein armer Junge zusammen mit seiner verwitweten Mutter lebte. Um etwas Geld für seine Familie zu beschaffen, wollte er sich auf den Weg ans andere Ufer machen und ließ seine Mutter voller Sehnsucht zurück. Auf der anderen Uferseite schaffte er es tatsächlich auf einem Schiff anzuheuern und wurde alsbald ein angesehener Mann und reich. Er heiratete zudem die Tochter des Königs und wurde Prinz. Zehn Jahre später kehrte er zufällig an den Ort zurück wo seine Mutter noch immer lebte und jahrelang auf ihn gewartet hatte. Als die Mutter ihren Sohn sah, rannte sie auf ihn zu und umarmte ihn herzlich. Dieser schämte sich jedoch für seine arme Mutter und stieß sie zur Seite, mit den Worten;“ ich kenne dich nicht, du bist nicht meine Mutter“. Die Mutter blieb voller Schmerz und Sehnsucht nach ihrem Sohn zurück. Getroffen von der schmerzhaften Erfahrung, betete sie zu Gott, dass er ihren Sohn bestrafen möge. Als der Sohn sodann wieder auf hoher See war, setzte ein heftiges Gewitter ein und brachte das Schiff zum kentern. Die komplette Mannschaft als auch der Sohn starben im Meer. Und diese Überbleibsel nebst den um Verzeihung bittenden Sohn kann man heute am Pantai Air Manis besichtigen. Das war die Geschichte von Malin Kundang.

Danach besuchten wir Labuk Paraku, ein total sauberer und klarer Bachlauf, in dem man nach Herzenslust schwimmen und sich mit frischem Quellwasser abkühlen kann.

Unser dritter Anlaufpunkt, ein Wasserfall im Dschungel war leider sehr beschwerlich zu erreichen, da die Regierung den Zugang für Verkehrsmittel nunmehr gesperrt hat. Eine Wanderung bei über 40 Grad über mehrere Kilometer haben wir an diesem Tag dann nicht mehr machen wollen, so dass wir diesen Teil kurzerhand gestrichen haben und uns einen frischen Saft in der Nähe des Carolina Beaches gegönnt haben, der aber nicht wirklich sehenswert ist. So wurden aus 1,2, 3 Stopps, die jeweils 20 km entfernt voneinander lagen, ein tagesfüllender Ausflug. Nach einem kurzen Plausch mit den ganzen Surfern im Haupthaus unseres Homestays packen wir jetzt bereits wieder die Sachen, da es morgen weiter in den Norden nach Bukittinggi geht.

05.03.2020 von Padang nach Bukittinggi

Tatsächlich nur einen Katzensprung entfernt liegt Bukittinggi, circa zweieinhalb Stunden Autofahrt von paar Padang entfernt. Das Klima ist milder und aufgrund des anhaltenden Regengusses haben wir uns an unserem ersten Tag lediglich um meinen Computer und um Bus-Tickets für die Weiterfahrt kümmert.

Tag Zwei nutzten wir um uns den beeindruckenden Königspalast „Istana Basa Pagaruyung“, welcher heute lediglich ein Nachbau des 2007 angebrannten Originals ist, zu besichtigen.

Das imposante mit Stroh gedeckte Dach mit elf Hörnern schützt einen hohen, unterteilten Innenraum mit vielen wunderschönen Holzschnitzereien. Im Inneren kann man sowohl die Schlafräume als auch das Küchenhaus und das Schlafzimmer anschauen, wobei es ein wenig an 1000 und eine Nacht erinnert. Nach einem Foto mit zwei Frauen welche die traditionelle Festkleidung der Minangkabau tragen,

ging es auch wieder 40 km zurück zu unserer Unterkunft. Auf dem Weg dorthin haben wir aber unser Busticket getauscht, um einen direkten Weg nach Singkil zu nehmen. Dieses Angebot gab es nämlich bei dem Busanbieter zuvor nicht. Da unser Weg jedoch zufällig einen Busbahnhof kreuzte, haben wir einfach nachgefragt und dort fährt tatsächlich ein Kleinbus zu der 540 Km entfernten Westküste im Norden. Den Abend verbrachten wir mit dem hiesigen Personal mit Palmwein, Gitarre spielen und Jammen. Es war ein rund um gelungener und schöner Abend, den wir so schon lange nicht mehr gehabt haben.

07.03.2020

Leicht verkatert aber dennoch wohl auf, haben wir uns an unserem letzten vollen Tag in Bukittinggi zum Maninjau- See begeben. Hat man erst mal die über 40 Nadelöhr Kurven überstanden, blickte man auf einen riesigen blauen See, der von kompletter Stille umgeben ist. Der See, der ursprünglich aus einem Vulkanausbruch entstanden ist, lädt zum Verweilen und Träumen ein.

Ein ganz nettes Lokal direkt am See gelegen, wird von einem Mann geleitet, der sich selbst der Stachelschweinmann nennt.

Hier haben wir u.a eine Spezialität probieren dürfen, die man nur sehr selten bekommt: Gulai Daun Sitapu Jo... die Blätter der seltenen Pflanze und die Pilze, welche, wie Affenohren aussehen, werden in leichter Currysauce serviert.

Zudem hat er uns viele interessante Anekdoten aus seinem Leben erzählt und ganz nebenbei von einem Allheilmittel geschwärmt, welches von der Rinde eines bestimmten Baumes kommt, dessen Platz nur er kennt. Wir haben mal ein Paket gekauft und ich hoffe meinen Daheimgebliebenen wird es tatsächlich Linderung verschaffen. Allerdings ist der Geschmack bitter und sehr gewöhnungsbedürftig. Aber wenn es hilft. 44 Kurven später und damit insgesamt 88 gefahrene Nadelöhre sind wir noch am Leben und genießen gerade den Ausblick auf den Canyon,

welcher fußläufig von unserem Canyon Jungle Homestay entfernt ist.

08.03.2020 von Bukittinggi nach Banyak Island

Bevor wir unseren langen Weg nach Singkil mit einem Kleinbus antraten, hat Ozzie, einer vom Personal, mit uns noch einen langen Weg durch das Gelände rundum unsere Unterkunft gemacht. Der erste Weg führte uns zur Goa Jepang. Eine sehr weitläufige und teils restaurierte Tunnelanlage der Japaner aus Kriegszeiten.

Ozzie konnte viel Wissen beisteuern, so dass es eine sehr lehrreiche und interessante Führung war. Weiter ging es den Berg hinauf über die „Great Wall of Koto Gadang“, welcher zwar deutlich kürzer aber dennoch sehr an die Chinesische Mauer erinnert.

Völlig außer Puste gönnten wir uns am Gipfel eine kühle Kokosnuss und schauten den Affen beim dinnieren zu.

Zwei weitere Punkte standen noch auf unserem Rundgang an, die Silberschmiede, wo wir noch echte Handwerkskunst sehen konnten und zu local Preisen Schmuck kauften und das älteste holländische Haus in Bukittinggi.

Insgesamt wurden aus „nur mal kurz schauen“ eine Wanderung von über 10 Km, einmal entlang bzw. den Sianok Canyon umrundet.

Völlig erschöpft, stiegen wir gegen 17 Uhr in den Kleinbus ein. Was folgte, war eine kurze Fahrt zum Office, dort weitere 1,5Std. auf Pakete warten, die abwechselnd gebracht oder abgeholt wurden. Gegen 19:30 Uhr ging es dann los weitere Gäste in und um Bukittingi abholen. Letztendlich begann die Fahrt um 20 Uhr im voll geladenen Bus und weiteren 6 Insassen. Zwischendrin immer wieder Stopps, zum Ein-und Ausladen, Essen und natürlich Beten. Morgens um 5 Uhr wurden wir in Sibolga sprichwörtlich vor die Tür gesetzt und mussten dort im Busbahnhof 5 Stunden auf die Weiterfahrt warten, was uns natürlich vorab so nicht mitgeteilt wurde. Wir versuchten etwas zu schlafen, was aber ehrlich gesagt unter diesen Umständen nur mäßig glückte. Kurz nach 10 Uhr, der Kleinbus ludt uns und weitere Fahrgäste ein und das Spiel begann erneut. Einladen, Ausladen, neue Gäste, Essen, Beten und zwischendrinn zwei Stunden Stopp, um einen Schnack mit anderen Busfahrern an einer Tankstelle zu halten. Nach geschlagenen 24 Stunden erreichten wir unser Zwischenziel Singkil. Die erst beste Unterkunft in der Nähe vom Hafen erwies sich als totale Bruchbude, aber für eine Nacht musste das gehen. Schimmel wohin das Auge sah, Essensreste und Körperflüssigkeiten vom Vorgänger im Bett und an die hundert Mücken, die wir mit einem Spray vernichten sollten, was aber mehr unsere Lungen als die Viecher zerstört hat. Ich war heilfroh, als wir gegen 6 Uhr und einer kurzen Nacht nur 100 Meter zum Hafen mussten und dort bei frischer Luft und Sonnenschein auf unsere Fähre warten könnten. Für 28.000 RP pro Person legte die Fähre mit einstündiger Verspätung gegen 11 Uhr Richtung Balai ab. Mit an Bord waren zwei weitere Deutsche, die dieselbe Unterkunft, wie wir im Visier hatten. Nach 4 Stunden Überfahrt wurden wir in Balai bereits vom Bootsmann unserer Unterkunft erwartet und weiter ging es zu viert auf dem Speedboot nach Pelambak Island.

Wow was für ein langer Weg, aber bereits beim entfernten Blick auf die kleine Bungalowanlage wusste ich, dass der Weg aller Mühe wert war. Einsamer Strand, Hütten direkt am Meer und türkisfarbenes klares Wasser umgeben von Palmenbedeckten Inselabschnitten laden einen aufs Robinson Cruiso Feeling ein.

Ingrid, die niederländische Besitzerin begrüßte uns herzlich. Mit uns und zwei weiteren Gästen vor Ort war die komplette Anlage nun von Deutschen und Joe besiedelt. Und hier hänge ich nun einen Tag später und nach einer dreistündigen Umrundung der Insel

in der Hängematte und erfreue mich meines Lebens, welches die nächsten Tage nur aus Sonne, Strand und Meer bestehen wird.

Tatsächlich bestand jeder Tag aus, relaxen in der Hängematte, Lesen, Schnorcheln, Schwimmen, Kokosnuss trinken und abends gemeinsam mit Allen Gesellschaftsspiele spielen und dinnieren. Und weil es so schön ist,

haben wir sogar um einen Tag verlängert und verließen erst am 16.3.2020 mit dem Speedboot Richtung Singkil die Insel. Statt der Überfahrtzeit mit der Fähre und Boot von insgesamt 5 Stunden haben wir so nur 1 Stunde gebraucht. Es war zwar deutlich teurer, aber da wir uns das Boot mit einem Paar geteilt haben, lag die Kosten-Zeitrelation wieder im Verhältnis.

17.03.2020 von Singkil zum Lake Toba (Samosir)

Von Singkil aus haben wir uns für die günstige Variante entschieden und sind mit dem Public Bus gereist. Das hieß zwar 2x umsteigen, aber die Wartezeiten waren kurz und der Preis im Gegensatz zum Taxi unschlagbar. 5fach geringer und im Endeffekt genauso schnell. Ca. 6 Stunden später und einen Fußmarsch von 1,5 Km später erreichten wir die Unterkunft Bagus Bay direkt am Lake Toba,

wo wir den Abend mit den Hostelgästen unterschiedlicher Herkunft und dem Personal bei Gitarrensound und Tuak ausklingen ließen.

Was folgte war ein Hangover am darauffolgenden Tag und mir damit Zeit gab, mich um einen Rückflug nach Deutschland zu kümmern, was aufgrund der Corona Pandemie derzeit relativ schwierig ist, da es ständig zu Flugstreichungen kommt.

Abschließend kann ich sagen, dasss in den vergangenen 5 Tagen die Stimmung von Tag zu Tag schlechter wurde. Ständig flatterten neue Informationen über Corona herein, weiterhin wurden alle gebuchten Flüge gestrichen und man selbst war so machtlos und wusste gar nicht, wie man hier verfahren soll. Unter den Verbliebenen bildete sich die sog. Sumatra-Surviver-Gruppe heraus, die sich täglich unterstützte, aufzumuntern versuchte und alle das gleiche Schicksal teilten.

Ich war dankbar für jeden Einzelnen, aber ganz besonders für Sandra aus Hamburg, die leider immernoch vor Ort festsitzt. Ansonsten haben wir an einem Tag noch eine Umrundung der Insel gemacht

und standen die restlichen Tage unter ständiger Anspannung.

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