Hallo Lombok, 25.03-31-03.2024
- Kathleen Lingner
- 30. März 2024
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Apr. 2024
Und wieder 6 Tage fleißig geschrieben und beim letzten Upload alles gelöscht. 😔
Diesmal überpünktlich und sogar 20 Minuten zu früh lud uns der Fahrer ein und brachte uns zum ursprünglichen Hafen von Nusa Lembongan, welcher
an der gelben Brücke liegt. Ihr kennt sie bereits, bisher sind wir an dieser Stelle immer nach Nusa Ceningan rüber.
Zuerst ging es mit den Wartenden auf ein kleines Boot, um zur fast ferry geschifft zu werden. Ich hätte bereits stutzig werden müssen, dass alle Passagiere andere Zielorte hatten. Letztlich stellte sich dann tatsächlich heraus, dass wir zuerst zurück nach Bali fahren, um anschließend alle 3 Gili Inseln anzufahren und als letztes Ziel dann Lombok erreichen. Statt angesagten 2 Stunden waren wir dann knapp 4 unterwegs.
In einer kühlschrankkalten Fähre ging dann aber dennoch alles reibungslos und ohne Reiseübelkeit von statten.
Ab jetzt wurde es sehr emotional. Nach über 3 Jahren konnten sich Tochter und Papa wieder in die Arme schließen. Ganz ohne Scheu und Berührungsangst klettere Yohanna direkt auf Joes Arm und ließ sich von ihm zum Auto tragen.
Die knapp 45 minütige Fahrt zu unserer Unterkunft lagen die Beiden ans Fenster gelehnt, wie ein Schluck Wasser und versuchten ihren Mageninhalt inne zu halten. Der Apfel fällt eben nicht weit vom Stamm🤪
Ankunft in unser Villa Senang, gemütlich gelegen mit Blick auf die Berge. Sattes Grün und eine herrliche Stille verhießen schon jetzt einen entspannten Aufenthalt.
Den Auftakt in Lombok genossen wir im Café Alberto, in direkter Strandlage und mit einem kühlen Blonden.
Der Rest des Abends wurde gespielt und Vater-Tochter-Zeit genossen.
26.03. heute ging es mit dem Motorrad zum Beach-Hopping. Allerdings hatte sich hier einiges verändert. Wo wir einst schattig direkt am Meer lagen, holte sich die See ihren Lebensraum zurück und vom breiten Sandstrand waren nur noch zerklüftete Liegeflächen übrig. So zog es uns vom Senggigi Strand zum Kelui Beach, einem schwarzen und kristallglitzernden Sandstrand, wo man sich schon vom Hinsehen, die Fußsohlen verbrannte. Unterschlupf vor der unerbittlichen Sonne fanden wir in einer kleinen Surferkaschemme mit Mie Goreng und einer frischen Kokosnuss.
27.03 meine Selong Belanak Familie erwartete uns, so starteten wir relativ früh in den Süden Lomboks. Zuerst zum schneeweißen Sandstrand, dem Tanjun Aan, jedoch mit dem eigentlich Ziel: Bukit Merese, einem wunderschönen Aussichtspunkt, mit Blick aufs offene Meer, umgeben von einer grünen Landschaft, die den Charme Schottlands versprühte, nur eben anders🤪Unterschätzen sollte man den Aufstieg bei sengender Hitze allerdings nicht, aber es lohnt sich definitiv.
Weiter nach Selong Belanak, auch der Wasserbüffelstrand genannt. Allerdings aufgrund der erst kürzlich ausgebauten Rennstrecke für eine einmalige Motor-GP Veranstaltung, dauerte unsere Fahrt statt 20 Minuten round about 40. Wo einst eine grüne und angenehm kahle Landschaft, das Bild zierte, thronte nun eine langweile Betonwüste mit etlichen Irrwegen zurück auf den richten Pfad.
Finally, Selong Belanak, auch hier hatte sich einiges verändert. Einst begrüßte uns hier ein offenes Warung, nun deutlich zugebauter und deutlich teurer, hatte auch hier Corona seine Spuren hinterlassen. Zahlte man 2019 noch 50.000 RP für einen Schirm mit Liege, lag der Preis nun bei 150.000 RP. Was sich aber nicht verändert hat, war der wunderschöne, weite Strand und die Freundlichkeit unserer Warungmama. Auch der Charme der Beach Boys, denen man entweder verfällt oder mit ihnen handschlagtechnisch auf der Kumpelebene bleibt. Wir wurden, wie immer herzlich begrüßt und man hatte das Gefühl, es lagen keine 5 Jahre seit dem letzten Besuch dazwischen. Die Sonne neigte sich dem Meer entgegen und es war Zeit den 2 stündigen Rückweg anzutreten.
Und auf einmal war sie da, diese geschäftige Lebendigkeit auf den Straßen. Sämtliche Menschen krochen aus ihren Häusern und ETA füllten den Abend mit einer umtriebigen Stimmung. Derzeit ist Ramadan und wo tagsüber die Städte fast menschenleer sind, um die Fastenzeit in Gedanken und daheim zu verbringen, ändert sich dieses Bild mit Anbruch der Dunkelheit. Es hat etwas Mystisches, wenn auch für uns Westliche teils auch Irritierendes an sich.
Der 29.03. stand ganz im Zeichen der Familie. Vormittags wurde gechillt, die Stille der Berge genossen und sich gedanklich auf das Zusammentreffen mit der Familie vorbereitet. Und dann war es endlich soweit, hinein in den Dschungel nach Dusun Teloke Lauq, wo Joe augewachsen ist und seine Familie noch bis heute lebt. Eine anfängliche Schüchternheit auf beiden Seiten wich bald einem herzlichen Beschnuppern, dem Betasten von Yohannas Haaren, Ohren und Nase und endete mit einer Fotosession und dem sehnlichst herbeigesehnten Wunsch, dass das Enkelkind auf dem Schoß der Oma sitzt. Nikia, Joes Schwester ist im 7 Monat schwanger, so dass auch hier großes Interesse an Berührung und Nähe bestand, vorallem den Bauch betreffend. Yohannas Bruder, Zsaka war schüchtern wie eh und je, aber dennoch auf eine zarte Weise ganz interessiert an seiner kleinen Schwester. Um die Fastenden jedoch nicht von ihren Vorbereitungen zum Fasten brechen abzuhalten, zogen wir uns mit einem "Sampai jumpa lagi" zurück. Auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen.
29.03 ab zum Geopark, den ich zuletzt mit Vonni und Eileen besucht habe😉Hätte ich mich aber erinnern können oder jemand uns gesagt, wie anstrengend dieser Weg wird, hätten wir uns ganz sicher, anstatt für vier Wasserfälle, nur für den Weg mit 2 Wasserfällen entschieden. Zuerst folgte ein wunderschöner, kalter, klarer Wasserfall, den man ganz easy Stufen rauf und runter erklimmen konnte.

Der Weg zum zweiten Wasserfall, komplett in ein sattes Grün eingefasst, war dann schon etwas schwieriger. Dennoch wurde man durch den Anblick und die kühle Brise entlohnt..
Ab dann, ja was soll ich sagen, wurde es nicht nur schwierig, sondern fast unüberwindbar. Getreu dem Motto, über Stock und über Stein, watend durch Flüsse, hinauf an bewurzelten, steilen Kletterwänden und mit einem 14 Kilo leichten Kind auf dem Rücken, meisterten wir als Team jede schwierige Passage des Weges. Und wie Jule jetzt sagen würde: fokussiert auf den Weg und dem Hier und Jetzt vergisst man die Sorgen des Alltags und wächst ganz nebenbei über sich hinaus.
Geschafft und dennoch froh über unseren Kletterausflug musste dringend eine Stärkung her, gar nicht so einfach, tagsüber zum Ramadan. Aber, als ob uns das jetzt noch aufhalten könnte, fanden wir mitten im Nirgendwo ein süßes Restaurant mit Influencer- Attitüde.
Der letzte Tag endete wie der erste, im Cafe Alberto, bei Sunset und einem guten Getränk. See you soon auf Gili Air.
Kommentare